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Text File  |  1993-07-31  |  40KB  |  931 lines

  1.                           ImageMan 1.0
  2.                           ============
  3.  
  4.        (c) 1993 by ESP - Extraordinary Software Products
  5.  
  6.  
  7. EINLEITUNG
  8. ==========
  9.  
  10. Die vorliegende Anleitung soll den Umgang mit dem Programm ImageMan
  11. erleichtern. Es wird vorausgesetzt, daß der Benutzer mit den
  12. grundlegenden Bedienungsvorgängen, die im Umgang mit einem
  13. Amiga-Programm notwendig sind, vertraut ist.
  14.  
  15.                          !!!HINWEIS!!!
  16.  
  17. ImageMan benötigt die Amiga-Betriebssystemversion 2.0 oder höher! Das
  18. Programm arbeitet unter einer älteren Systemversion nicht!
  19.  
  20. ImageMan ist ein Bildbearbeitungsprogramm, das Bilder mit bis zu 256
  21. Graustufen in verschiedenster Weise nachbearbeiten kann. Durch eine
  22. spezielle Raster-Technik ist es möglich, die Bilder in sehr guter
  23. Qualität auf dem normalen Amiga-Bildschirm darstellen zu können. Die
  24. Bilder müssen im IFF-ILBM-Format vorliegen und werden auch in diesem
  25. Format wieder abgespeichert. Dadurch können die bearbeiteten Bilder
  26. in allen anderen Amiga-Programmen weiterverwendet werden (z.B.
  27. DTP-Programm).
  28.  
  29. In der derzeitigen Version ist keine Bearbeitung von Farbbildern
  30. möglich. Da aber die meisten im DTP-Bereich verwendeten Drucker
  31. ohnehin nur die "Farben" Schwarz und Weiß (und über Raster
  32. Graustufen) erzeugen können, ist das nur eine kleine Einschränkung.
  33.  
  34. Die Funktionen, die ImageMan für die Bildbearbeitung zur Verfügung
  35. stellt, umfassen die Kontrolle über die Graustufenverteilung des
  36. Bildes (Histogramm), die Möglichkeit des Glättens bzw. Schärfens des
  37. Bildes, Hervorhebung von Kanten, Umrechnen von Schwarz-Weiß-Bildern
  38. in Graustufen und einen Bildequalizer, der das Anheben bzw.
  39. Abschwächen von Frequenz-Anteilen des Bildes (über
  40. Fourier-Transformation) ermöglicht. Damit ist das Hervorheben
  41. bestimmter Bildeigenschaften möglich. Eine genauere Erklärung dieser
  42. Funktion wird später gegeben.
  43.  
  44. Das Programm benutzt viele Neuerungen des Betriebssystems ab Version
  45. 2.0, weshalb es unter älteren Versionen nicht läuft. ImageMan ist
  46. beispielsweise ein Application-Window, d.h. Bilder können als Icon in
  47. das Programmfenster "hineingezogen" werden. Das Clipboard wird
  48. standardmäßig unterstützt (leichter Datentausch mit anderen
  49. Programmen). Die Benutzeroberfläche ist so ausgelegt, daß sie auch
  50. auf anderen Grafikkarten (wenn sie in das Amiga-Betriebssystem
  51. eingebunden sind) läuft. Das Programmfenster mit der Filterliste wird
  52. auf dem Workbench-Screen geöffnet. Für die Darstellung des Bildes
  53. wird ein eigener Screen mit verschiebbarem / vergrößerbarem Fenster
  54. mit Roll-Leisten geöffnet.
  55.  
  56. ImageMan ist kein Zeichenprogramm! In der vorliegenden Version sind
  57. keine Zeichenfunktionen enthalten. Dafür sind effiziente Filter für
  58. die globale Bearbeitung eines Bildes (bzw. über Clipboard eines
  59. Bildteiles) vorhanden.
  60.  
  61.  
  62. PROGRAMMSTART
  63. =============
  64.  
  65. ImageMan kann entweder von der Shell oder von der Workbench aus
  66. gestartet werden.
  67.  
  68. Bei Start von der Shell aus kann als Option der Name eines
  69. Bildes angegeben werden.
  70.  
  71. Von der Workbench aus kann das zu ladende Bild über die erweiterte
  72. Auswahl (mit Shift-Taste) ausgewählt werden. Ist das Programm bereits
  73. geladen, dann kann das Icon eines Bildes auch in das
  74. ImageMan-Programmfenster "hineingezogen" werden - ImageMan ist ein
  75. Application-Window.
  76.  
  77. Nach dem Start erscheint das ImageMan-Programmfenster:
  78.  
  79.     -----------------------------------------
  80.     |+| ImageMan                        |#|#|
  81.     |---------------------------------------|
  82.     |                    |
  83.     |   Image ____________________________  |
  84.     |[1]Depth **___________ 1 Bit(s)        |
  85.     |   Width 0       Height 0              |
  86.     |                    |
  87.     |         Filters                 |
  88.     | _____________________________________ |
  89.     | | Smooth                          | | |
  90.     | | Median                          | | |
  91.     | | Sharpen                         | | |
  92.     | | Gradient                        | | |
  93.     | |             [2]                 | | |
  94.     | | BW -> GreyScale                 | | |
  95.     | |                                 | | |
  96.     | | Equalize Histogramm             | | |
  97.     | | Specify Histogramm              | | |
  98.     | | Brightness                      | | |
  99.     | | Contrast                        | | |
  100.     | |                                 |^| |
  101.     | | Fourier Bandpass                |v| |
  102.     | ------------------------------------- |
  103.     | [3]            [4]               [5]  |
  104.     | Show       Start Filter          Undo |
  105.     -----------------------------------------
  106.  
  107. Bedienungselemente:
  108.  
  109. [1]    Graustufenregler - Damit können Sie die maximale Anzahl
  110.     von Graustufen einstellen.
  111.  
  112. [2]    Filterliste - Hier sind alle verfügbaren Filter
  113.     aufgelistet. Durch Anklicken eines Filter wird es als
  114.     aktives Filter ausgewählt. Mit der Roll-Leiste neben
  115.     der Liste kann diese durchgeblättert werden.
  116.  
  117. [3]    Show - Das Bild wird in einem Fenster auf einem eigenen
  118.     Screen angezeigt.
  119.  
  120. [4]    Start Filter - Das ausgewählte Filter wird gestartet.
  121.     Gegebenenfalls erscheint hierauf ein Dialogfenster, in
  122.     dem die Filterparameter eingestellt werden können.
  123.  
  124. [5]    Undo - Die letzte Änderung wird rückgängig gemacht.
  125.  
  126. Mit dem Graustufenregler wird die Anzahl der Bitplanes eingestellt.
  127. Die daraus resultierende maximale Graustufenanzahl ergibt sich
  128. bekanntlich aus der Formel
  129.  
  130.     2^planes
  131.  
  132. oder entsprechend der folgenden Tabelle:
  133.  
  134.         Depth        Graustufen
  135.  
  136.         1            2
  137.         2            4
  138.         3            8
  139.         4           16
  140.         5           32
  141.         6           64
  142.         7          128
  143.         8          256
  144.  
  145. In der Informationsbox, in der sich der Graustufenregler befindet,
  146. werden auch der Bildname (Image) und die Größe des Bildes in Pixel
  147. (Width, Height) angezeigt. In diesen Feldern ist keine Eingabe
  148. möglich (durch 3D-Effekt angezeigt - siehe Amiga2.0 - Handbuch).
  149.  
  150. Wenn kein Bild geladen ist, so sind alle Bearbeitungsfunktionen nicht
  151. anwählbar ("ghosted").
  152.  
  153.  
  154. Laden eines Bildes
  155. ------------------
  156.  
  157. Wie bereits erwähnt gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Bild in den
  158. Arbeitsspeicher von ImageMan zu laden. Wenn Sie bereits vor Aufruf
  159. von ImageMan wissen, welches Bild Sie laden wollen, dann können Sie
  160. dieses durch die erweiterte Auswahl bei der Workbench oder durch
  161. Angabe des Dateinamens hinter dem Programmnamen gleich laden. Wurde
  162. ImageMan bereits gestartet, so gibt es drei Möglichkeiten, wie Sie
  163. Ihr Bild laden können:
  164.  
  165. o    Durch Aufruf des Menüpunkts Open... aus dem Menü
  166.     Project (oder Drücken von Amiga O: Es erscheint ein
  167.     Standard-Dateirequester, in dem Sie das Bild auswählen
  168.     können.
  169.  
  170. o    Durch Aufruf des Menüpunkts Paste aus dem Menü Edit
  171.     (oder Drücken von Amiga V): Befindet sich ein
  172.     IFF-ILBM-Bild im Clipboard, dann wird dieses geladen.
  173.  
  174. o    Durch "Hineinziehen" des Piktogramms einer
  175.     IFF-ILBM-Datei in das ImageMan-Programmfenster. Das
  176.     Bild wird automatisch geladen.
  177.  
  178. Tritt beim Laden ein Fehler auf, dann meldet ImageMan dies mit einem
  179. Requester.
  180.  
  181. Hinweis:
  182. ImageMan kann keine HAM-Bilder laden. Diese müssen zuerst mit einem
  183. anderen Programm konvertiert werden! Gewöhnliche Farbbilder mit bis
  184. zu 256 Farben kann ImageMan laden, sie werden auf entsprechende
  185. Graustufenbilder umgerechnet.
  186.  
  187.  
  188. Starten eines Filters
  189. ---------------------
  190.  
  191. Um ein Filter zu aktivieren, müssen Sie den Namen des gewünschten
  192. Filters in der Filterliste anklicken. Sollte ein Filter nicht
  193. sichtbar sein, so benutzen Sie die Roll-Leiste und die Roll-Pfeile,
  194. um den Ausschnitt an die entsprechende Stelle zu verschieben. Haben
  195. Sie den Filternamen angeklickt, so wird er als ausgewählt markiert.
  196.  
  197. Der aktive Filter wird mit der Schaltfläche Start Filter gestartet.
  198. Je nach Filter kann noch ein Dialogfenster mit den
  199. Filtereinstellungen erscheinen, bis die Bearbeitung des Bildes
  200. aufgenommen wird. Während ein Filter arbeitet, zeigt ein Balken an,
  201. wie weit die Bearbeitung fortgeschritten ist. Mit der Schaltfläche
  202. Stop kann die Berechnung abgebrochen werden.
  203.  
  204.  
  205. Anzeigen des Bildes am Schirm
  206. -----------------------------
  207.  
  208. Um das Ergebnis eines Filters am Bildschirm beurteilen zu können,
  209. müssen Sie nur die Schaltfläche Show  anklicken. ImageMan öffnet
  210. hierauf einen neuen Screen mit einem verschiebbaren Fenster, dessen
  211. Größe auch beliebig eingestellt werden kann. In diesem Fenster wird
  212. das Bild angezeigt. Für die Anzeige werden Dither-Muster verwendet,
  213. die eine gute Darstellungsqualität garantieren. So können auch 256
  214. Graustufen-Bilder auf einem normalen Amigabildschirm betrachtet
  215. werden.
  216.  
  217. Zusätzlich bietet das Fenster mit den seitlichen Roll-Leisten die
  218. Möglichkeit, den angezeigten Bildausschnitt zu verschieben. Dies ist
  219. besonders bei großen Bildern (z.B. aus einem Scanner) wichtig.
  220. Außerdem kann im Menü Show  der Verkleinerungsfaktor (1:1, 1:2, 1:3,
  221. 1:4) ausgewählt werden. Mit der Schließ-Schaltfläche im linken oberen
  222. Fensterbereich kann die Anzeige des Bildes beendet werden. Die
  223. gleiche Funktion erfüllt der Menüpunkt Quit aus dem Menü Show.
  224.  
  225. Während ein Bild mit Show  betrachtet wird, ist keine Eingabe im
  226. ImageMan-Programmfenster möglich. Da die Schaltflächen aber nicht
  227. deaktiviert sind (not "ghosted"), merkt sich ImageMan beispielsweise,
  228. wenn Sie auf Start Filter geklickt haben und führt diesen Befehl nach
  229. Beendigung der Bildansicht aus. ImageMan ist also etwas "nachtragend".
  230.  
  231.  
  232. Rückgängigmachen der letzten Änderung
  233. -------------------------------------
  234.  
  235. Mit der Schaltfläche Undo ist es möglich, die letzte Änderung
  236. rückgängig zu machen. Sollte ein Filter nicht die gewünschte Wirkung
  237. zeigen, so können Sie damit wieder zur ursprünglichen Version des
  238. Bildes zurückkehren, ohne das Bild neu laden zu müssen (wie dies bei
  239. manchen nahmhaften Bildbearbeitungsprogrammen auf dem Amiga sonst
  240. notwendig ist...). Außerdem bietet sich hiermit eine leichte
  241. Vergleichsmöglichkeit mit dem ursprünglichen Bild, da der Undo-Befehl
  242. selbst wieder zurückgenommen werden kann ("Toggle-Switch"). Durch
  243. Hin- und Herwechseln zwischen gefiltertem und ungefiltertem Bild
  244. können Sie sich von der Wirkung des Filters überzeugen.
  245.  
  246.  
  247. Speichern eines geänderten Bildes
  248. ---------------------------------
  249.  
  250. Wie beim Laden stellt ImageMan auch beim Speichern des Bildes
  251. verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
  252.  
  253. o    Besitzt das Bild bereits einen Namen (Image-Feld nicht leer),
  254.     dann kann es unter diesem Namen mit dem Befehl Save aus dem
  255.     Menü Project gespeichert werden.
  256.  
  257. o    Hat das Bild noch keinen Namen, dann ist Save nicht
  258.     verfügbar. Stattdessen muß der Befehl Save As... aus dem Menü
  259.     Project verwendet werden, der es mit einem
  260.     Standard-Datei-Requester ermöglicht, einen Namen mit Zugriffspfad
  261.     anzugeben.
  262.  
  263. o    Das Bild kann aber auch mit Copy aus dem Menü Edit (Amiga C)
  264.     in das Clipboard übertragen werden. Damit ist ein einfacher
  265.     Datentausch mit anderen Amiga-Programmen möglich.
  266.  
  267. ImageMan verwendet beim Abspeichern immer seine interne Farb-
  268. (Graustufen-) Palette.
  269.  
  270. Im Menü Settings kann mit dem Menüpunkt Save Icons? eingestellt
  271. werden, ob ein Piktogramm zur Bilddatei erzeugt werden soll und mit
  272. dem Menüpunkt Save Compressed? kann die Bildkompression (ByteRun1)
  273. ein- bzw. ausgeschaltet werden. Komprimierte Bilder benötigen weniger
  274. Speicherplatz, müssen aber beim Laden wieder entkomprimiert werden.
  275. Sollte dies ein (wahrscheinlich altes) Programm nicht können, so muß
  276. die Kompression ausgeschaltet werden. Der Menüpunkt Virtual Memory?
  277. betrifft nur die Fourier-Filter und hat nur bei Verwendung von
  278. virtuellem Speicher (über MMU) eine Bedeutung (siehe Fourier-Filter).
  279.  
  280.  
  281. FUNKTION DER FILTER
  282. ===================
  283.  
  284. Die eigentliche Aufgabe von ImageMan besteht im Bearbeiten von Bilder
  285. mit Hilfe mathematischer Filter (digital image processing). Die
  286. vorhandenen Filter lassen sich in drei Gruppen gliedern:
  287.  
  288.     o    Matrixfilter
  289.     o    Histogrammfilter
  290.     o    Fourier-Filter
  291.  
  292. Die Gruppen sind in der Filterliste auch optisch voneinander (durch
  293. Leerzeilen) getrennt. Ein Zwitterwesen ist das BW->Greyscale Filter,
  294. das zum Konvertieren von Schwarz/Weiß-Bildern in Graustufenbilder
  295. dienen soll (und eigentlich ein Matrixfilter ist).
  296.  
  297. Die meisten Filter bieten zahlreiche Parameterangaben, die in einem
  298. Dialogfeld, das nach Starten des Filters erscheint, eingestellt
  299. werden können. Sie können das Dialogfeld immer mit der Schaltfläche
  300. Cancel verlassen (z.B. wenn Sie ein Filter irrtümlich aufgerufen
  301. haben). Der Undo-Buffer wird dadurch nicht verändert. Mit der
  302. Schaltfläche Set Default können Sie ImageMan veranlassen, sich die
  303. Einstellungen zu merken. Jedes Filter hat seinen eigenen
  304. "Merk-Speicher". Sie können damit entweder nachträglich
  305. kontrollieren, welche Einstellungen Sie für eine bestimmte Wirkung
  306. verwendet haben, oder oft benutzte Parameter als Standard fixieren.
  307. Dieser Default-Wert kann auch abgespeichert werden (Siehe Abschnitt
  308. Programmparameter sichern). Haben Sie alle Einstellungen vorgenommen,
  309. dann können Sie den Filter mit der Schaltfläche OK starten.
  310.  
  311. Während ein Filter das Bild bearbeitet, wird mit einem Balken
  312. angezeigt, wie weit ImageMan bei der Bearbeitung bereits
  313. fortgeschritten ist. Falls Sie die Bearbeitung abbrechen wollen,
  314. können Sie dies mit der Schaltfläche Stop erreichen. Gerade bei
  315. rechenintensiven Filtern (Fouriertransformation) kann es vorkommen,
  316. daß ImageMan nicht sofort auf den Stop-Befehl reagiert. Üblicherweise
  317. wird aber die Bearbeitung sehr rasch abgebrochen. Der Undo-Buffer
  318. wird aber normalerweise zerstört (Undo nicht mehr verfügbar -
  319. "ghosted").
  320.  
  321.  
  322. Matrixfilter
  323. ============
  324.  
  325. Es folgt nun eine Kurzbeschreibung der Matrixfilter mit empfohlenen
  326. Standard-Parametern.
  327.  
  328.  
  329. Smooth
  330. ------
  331.  
  332. Dient zum Glätten eines Bildes. Damit können sogenannte "Treppchen",
  333. die beim Digitalisieren von glatten Helligkeitsverläufen entstehen
  334. können, eliminiert werden. Es werden nur so viele Graustufen
  335. verwendet, wie mit dem Depth-Regler eingestellt wurden (dies gilt für
  336. alle Filter). Deshalb ist es für glatte Verläufe sinnvoll, vor dem
  337. Aufruf des Smooth-Filters die maximal mögliche Graustufenanzahl (256
  338. Graustufen - 8 Bits) anzuwählen (Schieber ganz nach rechts ziehen).
  339.  
  340. Parameter:
  341. Mit dem Thresh-Schieber (Schwellwert) kann der maximale Unterschied
  342. eingestellt werden, den ein Pixel zu den Nachbarpixeln besitzen muß,
  343. damit die Glättung aktiviert wird. Damit kann durch eine
  344. entsprechende Schieberstellung bis zu einem gewissen Grad verhindert
  345. werden, daß gewünschte Kanten ebenso geglättet werden.
  346.     0    nichts wird geglättet
  347.     100    alles wird geglättet
  348.  
  349.  
  350. Median
  351. ------
  352.  
  353. Dieses Filter dient zum Entfernen von Bildrauschen. Es hat einen
  354. ähnlichen Effekt wie das Smooth-Filter, läßt Kanten aber weitgehend
  355. unbeeinflußt. Störende Einzelpunkte werden entfernt.
  356.  
  357. Parameter:
  358. keine
  359.  
  360.  
  361. Sharpen
  362. -------
  363.  
  364. Dient zum Schärfen von (leicht) unscharfen Bildern. Leider kann
  365. ImageMan keine verlorengegangene Information wiedererfinden, weshalb
  366. das Schärfen von Bildern manchmal nicht die erwünschte Bildqualität
  367. ergibt. Schlecht sichtbare Information kann aber durch dieses Filter
  368. wieder klarer gemacht werden. Üblicherweise wird durch das Schärfen
  369. auch das Bildrauschen angehoben (Sie können versuchen, ob eine
  370. Median-Filterung hier Abhilfe schafft).
  371.  
  372. Parameter:
  373. Mit dem Thresh-Schieber (Schwellwert) kann der minimale Unterschied
  374. eingestellt werden, den ein Pixel zu den Nachbarpixeln besitzen muß,
  375. damit die Schärfung aktiviert wird. Damit kann verhindert werden, daß
  376. auch kleine Bildhelligkeitsschwankungen verstärkt werden und somit
  377. das Bildrauschen unverhältnismäßig groß wird.
  378.     0    alles wird geschärft (Unterschied zu Smooth!)
  379.     100    nichts wird geschärft
  380.  
  381.  
  382. Gradient
  383. --------
  384.  
  385. Mit dem Gradient-Filter können die Kanten in einem Bild detektiert
  386. bzw. verstärkt werden. Ohne aktiven Schwellwert (siehe unten) bleiben
  387. nur die Kanten des Bildes nach der Filterung erhalten. Mit dem
  388. Cycle-Gadget kann eingestellt werden, ob die Kanten in horizontaler
  389. und vertikaler Richtung (Normal Gradient), nur in horizontaler
  390. Richtung (Gradient x) oder nur in vertikaler Richtung (Gradient y)
  391. berücksichtigt werden. Diese Art von Filter wird auch oft
  392. Sobel-Filter, Roberts-Filter oder generell Edge-Detection-Filter
  393. genannt.
  394.  
  395. Parameter:
  396. Mit dem Cycle-Gadget kann die Gradientenart eingestellt werden:
  397.     normal Gradient    sowohl horizontale als auch vertikale Kanten
  398.     Gradient x        nur horizontale Kanten
  399.     Gradient y        nur vertikale Kanten
  400. Mit dem Schieber Thresh kann der Schwellwert angegeben werden, ab dem
  401. der Gradientenoperator aktiviert werden soll. So können sanfte
  402. Helligkeitsverläufe vom Gradientenfilter verschont bleiben, während
  403. die Kanten bearbeitet werden. Der eingestellte Schwellwert wird
  404. allerdings nur berücksichtigt, wenn die Schaltfläche Use Thr.
  405. aktiviert wurde (Haken sichtbar). Ist dies nicht der Fall, wird der
  406. Gradient ohne Rücksicht auf Verluste berechnet.
  407.  
  408.  
  409. BW -> Greyscale
  410. ---------------
  411.  
  412. Mit diesem Filter kann ein "gedithertes" Schwarz/Weiß-Bild in ein
  413. "echtes" Graustufenbild umgerechnet werden, damit es mit den
  414. ImageMan-Filtern weiterbearbeitet werden kann. Auch hier gilt wieder
  415. der Grundsatz, daß ImageMan keine verloren gegangene Information
  416. wiedererfinden kann. Das Filter ist aber so ausgelegt, daß es
  417. Einzelpunkte und dünne Linien nicht vollständig vernichtet, sonst
  418. aber Dither-Muster nach Möglichkeit in entsprechende Graustufen
  419. umwandelt. Man kann hier keine Wunder erwarten, aber meist sind die
  420. Ergebnisse ganz brauchbar. Das Filter ist nur dann verwendbar, wenn
  421. ein Schwarz/Weiß-Bild (Depth 1 Bit) geladen wurde. Wollen Sie ein
  422. Bild mit mehr Bitplanes umwandeln, dann müssen Sie die unnötigen
  423. Bitplanes zuerst mit dem Graustufenregler vernichten (Schieber ganz
  424. nach links), da sich das Filter sonst nicht starten läßt.
  425.  
  426. Parameter:
  427. Mit dem Schieber New Bits können Sie die gewünschte Anzahl von
  428. Bitplanes wählen, die bei der Konvertierung verwendet werden sollen
  429. (siehe Tabelle auf Seite 3). Mehr als 4 Bitplanes sind aber meist
  430. nicht sinnvoll, da sich durch eine höhere Anzahl das Ergebnis kaum
  431. mehr ändert.
  432.  
  433.  
  434. Histogrammfilter
  435. ================
  436.  
  437. Unter einem Histogramm versteht man die Bildhelligkeitsverteilung,
  438. also wieviel Schwarz, wieviel Dunkelgrau, wieviel Mittelgrau, wieviel
  439. Hellgrau, wieviel Weiß ... enthält das Bild. Mit den
  440. Histogrammfiltern haben Sie ein mächtiges Werkzeug zur Bearbeitung
  441. der Helligkeit und des Kontrastes eines Bildes. Eine angenehme
  442. Eigenschaft dieser Filter ist die hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Mit
  443. dem (fast) einzigartigem Curve-Gadget (siehe später) ist es sehr
  444. einfach, die gewünschte Helligkeitsverteilung interaktiv anzugeben.
  445. Damit ist gegenüber einem System, das nur einen Helligkeits- und
  446. einen Kontrastregler bietet, eine einfachere Manipulation der
  447. Graustufenverteilung möglich.
  448.  
  449.  
  450. Equalize Histogram
  451. ------------------
  452.  
  453. Dieses Filter versucht, das Bild so zu bearbeiten, daß möglichst alle
  454. Graustufen gleich häufig vorkommen. Das kann bei kontrastarmen
  455. Bildern oft zu einem sehr guten Ergebnis führen. Kontrastreiche
  456. Bilder werden dadurch aber schlechter.
  457.  
  458.  
  459. Specify Histogram
  460. -----------------
  461.  
  462. Mit diesem Filter können Sie das gewünschte Histogramm einfach auf
  463. dem Bildschirm zeichnen. Dazu wurde ein eigenes Gadget, das
  464. sogenannte Curve-Gadget entwickelt:
  465.  
  466.         -------------------------------------
  467.         | Specify Histogram               |#|
  468.         |-----------------------------------|
  469.         |                                   |
  470.         |   Mode      Curve                 |
  471.         |  o Add    ---------------------   |
  472.         |  * Move   |                   |   |
  473.         |  o Del    |                   |   |
  474.         |           | o---------------o |   |
  475.         |           |                   |   |
  476.         |  Clear    |                   |   |
  477.         |           ---------------------   |
  478.         |                                   |
  479.         |  OK      Set Default      Cancel  |
  480.         -------------------------------------
  481.  
  482. Im Curve-Feld kann (ähnlich wie bei einem Vektorzeichenprogramm) mit
  483. Kontrollpunkten eine Kurve eingestellt werden. Links neben dem
  484. Curve-Feld befinden sich drei Auswahlschaltflächen für den
  485. Bearbeitungsmodus:
  486.  
  487.     Add:    Kontrollpunkt hinzufügen
  488.     Move:    Kontrollpunkt(e) bewegen
  489.     Del:    Kontrollpunkt löschen
  490.  
  491. Mit der Schaltfläche Clear kann die eingestellte Kurve gelöscht und
  492. durch eine horizontale Gerade (alle Graustufen gleich verteilt =
  493. Equalize Histogram) ersetzt werden.
  494.  
  495. Im Move-Modus können mehrere Kontrollpunkte bewegt werden, indem Sie
  496. den ersten Kontrollpunkt anklicken, dann die Umschalttaste
  497. (Shift-Taste) drücken und bei gedrückt gehaltener Taste den letzten
  498. zu bewegenden Kontrollpunkt anklicken. Ziehen Sie nun die gewählten
  499. Kontrollpunkte an die gewünschte Stelle.
  500.  
  501. Es stehen maximal 16 Kontrollpunkte zur Verfügung.
  502.  
  503.  
  504. Die Kurve im Curve-Feld besitzt folgende Bedeutung:
  505.  
  506. Sie stellt das gewünschte Histogramm dar, das das Bild nach der
  507. Bearbeitung besitzen soll. Die Eingabe erfolgt also nicht relativ zum
  508. aktuellen Histogramm!
  509.  
  510. Links im Curve-Feld befinden sich die dunklen Graustufen (ganz links
  511. = schwarz). Rechts befinden sich die hellen Graustufen (ganz rechts =
  512. weiß)
  513.  
  514. Verläuft die Kurve unten im Curve-Feld, dann kommen die Graustufen in
  515. diesem Bereich seltener vor (werden unterdrückt). Verläuft die Kurve
  516. oben im Curve-Feld, dann kommen die Graustufen in diesem Bereich
  517. häufig vor (werden verstärkt).
  518.  
  519. Das folgende Bild soll die Funktion des Curve-Feldes veranschaulichen:
  520.  
  521.                 ------------------------------------
  522.                 | Curve                            |
  523.  Soll oft       |                                  |
  524.  vorkommen      |   o--o                           |
  525.                 |  /    \                          |
  526.                 | o      \              o          |
  527.                 |         \            / \         |
  528.                 |          o          o   o------o |
  529.                 |           \        /             |
  530.                 |            o------o              |
  531.  Soll wenig     |                                  |
  532.  vorkommen      ------------------------------------
  533.  
  534.                 dunkel                      hell
  535.  
  536. Das Specify Histogram Filter kann verwendet werden, um die Helligkeit
  537. und den Kontrast des Bildes zu verändern. Dazu muß man aber manchmal
  538. etwas experimentieren. Deshalb werden nun verschiedene Histogramme
  539. mit ihrer (ungefähren) Wirkung angeführt.
  540.  
  541. ------------------------------------    Dieses Histrogramm besitzt
  542. |                                  |    die gleiche Funktion wie das
  543. |                                  |    Equalize-Histrogramm-Filter.
  544. |                                  |    Alle Graustufen kommen danach
  545. |                                  |    im Bild gleich oft vor. Bei
  546. | o------------------------------o |    kontrastschwachen Bildern
  547. |                                  |    kann dies zu einem guten Er-
  548. |                                  |    gebnis führen, bei kontrast-
  549. |                                  |    starken Bildern eher nicht.
  550. |                                  |
  551. |                                  |
  552. ------------------------------------
  553.  
  554. ------------------------------------    Dieses Histogramm verstärkt
  555. |                                  |    den Kontrast eines Bildes.
  556. | o                           o    |    Die mittleren Graustufen wer-
  557. |  \                         /     |    den unterdrückt, die Hell/
  558. |   ---                   ---      |    Dunkel-Unterschiede ver-
  559. |      \                 /         |    stärkt. Der tiefste Punkt
  560. |       ---           ---          |    muß nicht unbedingt in der
  561. |          \         /             |    Mitte der Graustufenver-
  562. |           ---   ---              |    teilung liegen.
  563. |              \ /                 |
  564. |               o                  |
  565. ------------------------------------
  566.  
  567. ------------------------------------    Dieses Histogramm entspricht
  568. |                -o-               |    etwa einer natürlichen
  569. |               /   \              |    Helligkeitsverteilung.
  570. |             o-     -o            |    kommen keine extremen Hellig-
  571. |            /         \           |    keitswerte vor. Der Kontrast
  572. |           /           \          |    des Bildes wird dadurch mö-
  573. |          o             o         |    glicherweise verringert. Die
  574. |         /               \        |    Lage des Maximums bestimmt
  575. |        /                 \       |    die Gesamthelligkeit.
  576. | o----o-                   -o---o |
  577. |                                  |
  578. ------------------------------------
  579.  
  580. ------------------------------------    Histogramme dieser Art können
  581. |                                  |    bei üblichen Bildern oft gute
  582. | o                 o-----o        |    Ergebnisse erzielen. Sowohl
  583. |  --             --       \       |    sehr dunkle, als auch helle
  584. |    \           /          \      |    Bildanteile sind vorhanden,
  585. |     --       --            o     |    dazwischen werden aber ge-
  586. |       \     /               \    |    wisse Helligkeitsstufen
  587. |        -- --                 \   |    unterdrückt.
  588. |          o                    o  |
  589. |                                  |
  590. |                                  |
  591. ------------------------------------
  592.  
  593. Die angegebene Wirkung muß nicht für jedes Bild zutreffen. Da das
  594. Histogramm-Filter aber sehr schnell arbeitet, können mehrere Versuche
  595. rasch durchgeführt werden. Benutzen Sie gegebenenfalls die Set
  596. Default Schaltfläche, um die eingegebene Kurve für den nächsten
  597. Versuch aufzuheben. Dann können Sie diese entsprechend abändern. Wenn
  598. Sie das nicht tun, dann wird beim nächsten Start des Filters wieder
  599. die mit Save Settings abgespeicherte Default-Kurve angezeigt, was ein
  600. Abändern der vorher verwendeten Kurve unmöglich macht (siehe
  601. Abschnitt Programmparameter sichern).
  602.  
  603. Versuchen Sie, die Histogramme so einfach als möglich zu halten, da
  604. komplizierte Kurven meist kein sinnvolles Ergebnis liefern. Wollen
  605. Sie bestimmte Graustufen aus dem Bild wegnehmen, dann sollte das
  606. Histogramm an der entsprechenden Stelle ein Minimum aufweisen. Der
  607. Umgang mit diesem Filter erfordert etwas Erfahrung, es stellt aber
  608. ein mächtiges Werkzeug für die Bearbeitung der Graustufenverteilung
  609. dar.
  610.  
  611. Hinweis:
  612. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie vor dem Start eines
  613. Histogrammfilters die Anzahl der Bitplanes auf 8 (256 Graustufen)
  614. stellen. ImageMan hat dann mehr Graustufen zur Verfügung und kann die
  615. Bearbeitung exakter durchführen. Nachdem Sie den gewünschten Effekt
  616. erreicht haben, können Sie die Anzahl der Bitplanes wieder auf den
  617. ursprünglichen Wert zurückstellen. Dabei verlieren Sie zwar
  618. verschiedene Schattierungen, das Ergebnis ist aber besser als bei der
  619. direkten Bearbeitung mit der usprünglichen Anzahl von Bitplanes.
  620. (Dieser Hinweis gilt eigentlich für alle Filter).
  621.  
  622.  
  623. Brightness
  624. ----------
  625.  
  626. Mit diesem Filter können Sie die Gesamthelligkeit eines Bildes sehr
  627. leicht verändern. Der Kontrast des Bildes wird dabei nicht verändert.
  628.  
  629. Parameter:
  630. Mit dem Schieber Brightn. können Sie angeben, ob das Bild heller
  631. (positiver Wert) oder dunkler (negativer Wert) werden soll. Ein
  632. kleiner Wert (nahe 0) verändert das Bild nur wenig, ein hoher Wert
  633. (nahe 100) bewirkt eine starke Änderung.
  634. Günstig sind Werte von ca. +/-10.
  635.  
  636.  
  637. Contrast
  638. --------
  639.  
  640. Falls Sie den Kontrast eines Bildes ändern wollen, ohne das Specify
  641. Histogram Filter zu benutzen, können Sie diesen Filter verwenden. Der
  642. Kontrast kann dabei vergrößert oder verkleinert werden.
  643.  
  644. Parameter:
  645. Mit dem Schieber Contr. können Sie angeben, ob der Kontrast verstärkt
  646. (positiver Wert) oder verringert (negativer Wert) werden soll. Ein
  647. kleiner Wert (nahe 0) verändert das Bild nur wenig, ein hoher Wert
  648. (nahe 100) bewirkt eine starke Änderung.
  649. Das Contrast-Filter arbeitet sehr empfindlich. Daher sind nur geringe
  650. Werte empfehlenswert (etwa bis zu +/-10).
  651.  
  652.  
  653. Fourier-Filter
  654. ==============
  655.  
  656. Mit den Fourier-Filtern stellt Ihnen ImageMan einen Bild-Equalizer
  657. zur Verfügung. Ähnlich wie bei einem Equalizer einer Stereo-Anlage
  658. können Sie bestimmte Eigenschaften des Bildes verstärken oder
  659. abschwächen. Bei Klängen ist bekannt, daß der Ton eines bestimmten
  660. Musikinstruments aus verschiedenen Frequenzen besteht (Grundton,
  661. Obertöne, etc.). Die Klänge einzelner Musikinstrumente vereinigen
  662. sich zu einem Musikstück, in dem dann sehr viele verschiedene
  663. Frequenzen vorkommen. Bei einer Stereoanlage können Sie üblicherweise
  664. mit einem Höhen- und einem Tiefenregler den Klang beeinflussen, indem
  665. Sie bestimmte Frequenzbereiche verstärken oder abschwächen. Damit
  666. erreichen Sie, daß der Klang beispielsweise dumpfer oder heller wird.
  667. Auch Bilder kann man aus Frequenzen zusammensetzen. Das mathematische
  668. Konzept der Fouriertransformation ermöglicht dies in ähnlicher Weise
  669. wie bei der Musik.
  670.  
  671.     Hohe Frequenzen entsprechen dabei scharfen Kanten im Bild.
  672.  
  673.     Niedrige Frequenzen entsprechen hingegen langsamen
  674.         Helligkeitsschwankungen.
  675.  
  676. Mit den Fourier-Filtern können Sie nun wie bei der Stereoanlage
  677. verschiedene Frequenzen abschwächen oder verstärken. Damit können Sie
  678. ein Bild schärfen, glätten, die Helligkeit verändern oder
  679. Traumeffekte erreichen. Die Fourier-Filter arbeiten im Gegensatz zu
  680. den Matrixfiltern gleichmäßig in allen Richtungen und können sanftere
  681. oder auch ausgeprägtere Filterungen im Vergleich zu Matrixfiltern
  682. bewirken.
  683.  
  684. Der Nachteil der Fourier-Filter ist der hohe Rechen- und
  685. Speicherplatzaufwand. Für die Fouriertransformation eines Bildes mit
  686. 512x512 Pixeln Größe wird ein temporärer Zwischenspeicher von etwa
  687. 2MB benötigt! Die Größe des Speicherbedarfs steigt quadratisch mit
  688. der Bildgröße. Auf einem normalen Amiga kann so eine Transformation
  689. bei größeren Bildern einige Stunden dauern. Mit einem 68030er (25MHz)
  690. benötigt die Transformation für ein Bild der oben angegebenen Größe
  691. etwa 15 Minuten.
  692.  
  693. Trotz des hohen Rechenaufwands (und der damit verbundenen
  694. Hardware-Voraussetzungen) können diese Filter sinnvoll eingesetzt
  695. werden, da sie viel mehr Möglichkeiten als die Matrixfilter bieten.
  696.  
  697. Damit auch Benutzer eines Amigas mit weniger Speicher (<4MB) Bilder
  698. mit durchschnittlicher Amiga-Auflösung transformieren können, wurde
  699. in ImageMan eine virtuelle Speicherverwaltung, das sogenannte
  700. FileSwapping, implementiert. Ist nicht genügend RAM-Speicher
  701. vorhanden, dann wird auf dem logischen Laufwerk ImageMan: eine
  702. temporäre Datei mit dem Namen ImageMan.tmp angelegt. Mit einem
  703. ASSIGN-Befehl sollten Sie dem logischen Laufwerk ImageMan: einen
  704. sinnvollen Pfad zuweisen. Geschieht dies nicht, dann bekommen Sie vom
  705. Amiga-Betriebssystem die Anforderung "Please insert Volume ImageMan
  706. in any drive". Wenn Sie in diesem Requester mit Cancel aussteigen,
  707. dann versucht ImageMan die temporäre Datei im T: Verzeichnis
  708. anzulegen. Dieses ist aber üblicherweise in der RAM: Disk, was
  709. schnell zu einem überfüllten Speicher führt. Schließlich wollte
  710. ImageMan ja die temporäre Datei aus Speichermangel öffnen. Vergessen
  711. Sie also den ASSIGN-Befehl nicht (Siehe auch Abschnitt
  712. Programmparameter sichern).
  713.  
  714. Für den verwendeten Algorithmus (Fast Fourier Transform) müßten die
  715. Höhe und die Breite des Bildes in Pixeln 2er-Potenzen sein. ImageMan
  716. ermöglicht es Ihnen jedoch, Bilder beliebiger Größe zu
  717. transformieren. Trotzdem werden Bilder besonders schnell
  718. transformiert, die dem genannten Kriterium entsprechen. Ungünstig
  719. sind Bildgrößen, die gerade ein Pixel größer als eine 2er-Potenz
  720. sind. Damit wird der Rechenaufwand und der Speicherbedarf unnötig
  721. erhöht. Günstig sind also Bildformate, deren Höhe bzw. Breite in
  722. Pixeln folgende Werte besitzen:
  723.  
  724.     (2, 4, 8, 16, 32,)  64, 128, 256, 512, 1024, 2048
  725.  
  726. Die eingeklammerten Werte mögen etwas ungebräuchlich aussehen, können
  727. bei Brushes aber durchaus Bedeutung besitzen.
  728.  
  729. Die Bilder müssen nicht (wie bei anderen Programmen) quadratisch
  730. sein. ImageMan verarbeitet auch rechteckige Bilder richtig.
  731.  
  732. Da die Bearbeitung eines Bildes mit einem Fourier-Filter lange dauern
  733. kann, meldet sich ImageMan per Sprachausgabe, sobald die Berechnung
  734. abgeschlossen worden ist: "This is ImageMan. I am ready!". Falls das
  735. Speak-Device nicht vorhanden ist (ab WB 2.1 ist dies der Fall) wird
  736. ein Display-Beep verwendet.
  737.  
  738.  
  739. Fourier Bandpass
  740. ----------------
  741.  
  742. Dies ist der einfachste (und deshalb leistungsschwächste) Filter aus
  743. der Fourier-Familie. Mit diesem können Sie die Frequenzanteile in
  744. einem bestimmten Bereich löschen. Wenn Sie die höheren
  745. Frequenzanteile löschen (Bereich von 70-100), dann glätten Sie das
  746. Bild. Löschen Sie hingegenen die niedrigeren Frequenzen (Bereich
  747. 0-10), dann bleiben hauptsächlich die Kanten übrig (ähnlich
  748. Gradient). Eine Schärfung des Bildes ist mit diesem Filter nicht
  749. möglich!
  750.  
  751. Wegen der kantigen Filterfunktion, die bei diesem Filter verwendet
  752. wird, kann es sehr leicht zu einem sogenannten Ringing-Effect kommen.
  753. Dieser wirkt sich so aus, daß dem Bild nach der Filterung ein
  754. Ringmuster überlagert ist. Dies ist keine Rechenungenauigkeit,
  755. sondern ein mathematischer Effekt (siehe Bildverarbeitungsliteratur).
  756. Meist ist diese Tatsache eher störend, kann aber vielleicht auch
  757. absichtlich verwendet werden. Sollte der Effekt zu störend sein, dann
  758. benutzen Sie das Fourier Amplify Soft Filter (siehe weiter unten).
  759.  
  760. Parameter:
  761. Mit den beiden Schiebern Cut low und Cut hi können Sie die untere
  762. bzw. die obere Grenzfrequenz des Bereichs einstellen, der vom Filter
  763. gelöscht werden soll. Die Werte sind Prozentangaben bezogen auf das
  764. Frequenzmaximum. 0 entspricht der niedrigsten Frequenz, 100 der
  765. maximal möglichen. Die Frequenz für Cut low sollte kleiner als die
  766. Frequenz für Cut hi sein, damit der Filter sinnvoll arbeiten kann.
  767.  
  768.                 Cut low            Cut hi
  769.     typisches Glätten    30        70
  770.     Gradient         0        10
  771.  
  772.  
  773. Fourier Amplify
  774. ---------------
  775.  
  776. Mit diesem Filter können Sie schon etwas mehr anfangen. Allerdings
  777. gilt auch hier, daß nach der Filterung dem Bild ein Ringmuster
  778. überlagert sein kann (siehe Fourier Bandpass). Zusätzlich zu den
  779. beiden Reglern für die Grenzfrequenzen ist noch ein Feld für den
  780. Verstärkungsfaktor vorhanden. Der eingegebene Zahlenwert wird durch
  781. 10 dividiert (mit 0.1 multipliziert). Wenn Sie also 10 eingeben, so
  782. ist der Verstärkungsfaktor 1.0 . Mit dem Verstärkungsfaktor werden
  783. die Frequenzanteile zwischen den beiden Grenzfrequenzen
  784. multipliziert. Somit können diese entweder abgeschwächt (<10) oder
  785. verstärkt (>10) werden. Einige typische Zahlenwerte werden unten
  786. angegeben.
  787.  
  788. Parameter:
  789. Die beiden Schieber Cut low und Cut hi besitzen die gleiche Bedeutung
  790. wie beim Fourier Bandpass Filter. Im Feld Ampl x.1 können Sie den
  791. Verstärkungsfaktor bestimmen. Der Zahlenwert wird durch 10 dividiert
  792. (mit 0.1 multipliziert).
  793.  
  794.                 Cut low    Cut hi        Ampl x .1
  795.     Normales Glätten    30    70 (... 80)    0 - 5
  796.     Schärfen        30    70 (... 80)    20 - 30
  797.     Starkes Glätten        10    80        0
  798.  
  799.  
  800. Fourier Amplify (soft)
  801. ----------------------
  802.  
  803. Dieser Filter ist dem normalen Fourier Amplify Filter sehr ähnlich.
  804. Der größte Unterschied ist, daß bei diesem Filter dem Bild keine
  805. Ringmuster überlagert werden. Beim Fourier Amplify (soft) Filter wird
  806. eine spezielle glatte Filterfunktion verwendet, die von ESP speziell
  807. für diesen Zweck entwickelt wurde. Da die Fouriertransformierte
  808. dieser Funktion keine hohen Frequenzanteile besitzt, tritt der
  809. Ringing-Effect nicht auf. Die Flankensteilheit der Funktion kann
  810. eingestellt werden, was zu verschieden starken Ergebnissen führt. Im
  811. folgenden Bild soll dieser Unterschied zwischen den Funktionen mit
  812. verschiedener Flankensteigung (Order - Filterordnung) erläutert
  813. werden:
  814.  
  815.  
  816. -----       --------    --            -----    ---           -----
  817.     |       |             \          /            \         /
  818.     |       |              \        /              |       |
  819.     |       |               \      /               |       |
  820.     |       |                \    /                 \     /
  821.     ---------                 ----                   -----
  822.  
  823. kantige Funktion    sanfte Funktion           steilere Funktion
  824. (z.B. Fourier Amplify)    (Order klein, z.B. 1)  (Order größer, z.B.3)
  825.  
  826. Je steiler die Funktion ist, desto stärker wird der Ring-Effekt. Bei
  827. üblichen Werten (1 bis 4) sieht man aber keine störende Beeinflussung
  828. des Ergebnisses.
  829.  
  830. Parameter:
  831. Die Parameter Cut low, Cut hi und Ampl x.1 haben die gleiche
  832. Bedeutung wie beim Fourier Amplify Filter. Im Feld Order kann ein
  833. ganzzahliger Wert eingegeben werden, der die Flankensteilheit der
  834. Filterfunktion bestimmt (Siehe Bilder oben). Der kleinste Wert ist
  835. dabei 1, der größte 4. Je größer die Ordnung, desto steiler wird die
  836. Kurve. Übliche Werte sind 2 und 3.
  837.  
  838.                 Cut low    Cut hi    Ampl x .1  Order
  839.     Normales Glätten    30    70    0 - 5       2 od. 3
  840.     Schärfen        30    70    20 - 30       2 od. 3
  841.     Starkes Glätten        10    80    0       3
  842.     Traumbildeffekt         1    10    0       2 od. 3
  843.  
  844.  
  845. Programmparameter sichern
  846. =========================
  847.  
  848. ImageMan erlaubt es Ihnen, oft benutzte Filtereinstellungen als
  849. Default-Wert abzuspeichern. Wenn Sie in den Filterdialogfenstern mit
  850. der Schaltfläche Set Default Einstellungen fixiert haben, dann können
  851. Sie diese mit dem Befehl Save Settings aus dem Menü Settings
  852. abspeichern. Beim nächsten Start von ImageMan stehen nun diese
  853. Einstellungen wieder zur Verfügung und werden beim Aufrufen eines
  854. Filters sofort angezeigt. Wollen Sie aber die Default-Einstellungen
  855. nur während eines Programmlaufs benutzen, dann brauchen Sie diese nur
  856. einfach nicht abspeichern. Die Default-Einstellungen gehen dann nach
  857. Beendigung des Programms verloren und werden durch die
  858. abgespeicherten ersetzt.
  859.  
  860. Für die Fourier-Filter ist es notwendig, einen ASSIGN für das
  861. logische Laufwerk ImageMan: anzugeben. Auf diesem logischen Laufwerk
  862. wird dann die temporäre Datei ImageMan.tmp angelegt, die für die
  863. virtuelle Speicherverwaltung verwendet wird. Sie können den
  864. ASSIGN-Befehl in Ihre User-Startup Datei einbauen. Legen Sie den Pfad
  865. in ein geeignetes Harddisk-Verzeichnis (z.B. SYS:T). ImageMan löscht
  866. zwar die temporäre Datei nach Beendigung der Bearbeitung wieder, aber
  867. das könnte durch einen Systemabsturz (der natürlich nicht durch
  868. ImageMan verschuldet worden sein kann...) verhindert werden. In einem
  869. solchen Fall sollten Sie die temporäre Datei händisch löschen.
  870.  
  871. Falls Sie ein Programm zur virtuellen Speicherverwaltung verwenden
  872. (nur auf Computern mit MMU möglich), so kann ImageMan auch diesen
  873. Speicher verwenden. Bei Fourier-Filtern ist aber die Benutzung eines
  874. virtuellen Speichers, der nicht von ImageMan selbst verwaltet wird,
  875. sehr ineffizient. Deshalb können Sie im Menü Settings mit dem Befehl
  876. Virtual Memory? einstellen, ob bei den Fourier-Filtern die in
  877. ImageMan eingebaute virtuelle Speicherverwaltung (die auch ohne MMU
  878. funktioniert) verwendet werden soll. Dies ist SEHR empfehlenswert, da
  879. sonst die Rechenzeit und die Harddisk-Zugriffe stark ansteigen. Alle
  880. anderen Filter betrifft diese Einstellung nicht.
  881. Ist der Menüpunkt Virtual Memory? aktiviert, so wird die
  882. Speicherverwaltung von ImageMan verwendet, auch wenn ein anderes
  883. Speicherverwaltungsprogramm vorhanden ist. Ist der Menüpunkt nicht
  884. aktiviert, dann wird der virtuelle Speicher des
  885. Speicherverwaltungsprogramms verwendet.
  886.  
  887. Wird kein Speicherverwaltungsprogramm verwendet, dann ist diese
  888. Einstellung ohne Funktion. Es wird dann immer die eingebaute
  889. Speicherverwaltung verwendet.
  890.  
  891.  
  892. ABSCHLIEßENDE BEMERKUNGEN
  893. =========================
  894.  
  895. Die Idee für das vorliegende Programm entstand nach Absolvierung
  896. einer Vorlesung an der TU Wien (ich, Gerald Ritz, studiere dort
  897. Technische Physik) über computerunterstützte Abbildungsverfahren im
  898. Sommersemester 1991. Da es zu diesem Zeitpunkt noch kein vernünftiges
  899. Programm für die Filterung von Bildern gab, entschloß ich mich, die
  900. vorgestellten Verfahren für den Amiga zu implementieren. Ohne die
  901. Mithilfe meines Bruders, der die Benutzeroberfläche programmiert hat,
  902. hätte ImageMan wahrscheinlich noch immer ein komfortables
  903. CLI-Interface. Inzwischen gibt es bereits andere Programme, die
  904. ähnliche Funktionen wie ImageMan bieten. ImageMan besitzt aber den
  905. Vorteil, daß er möglichst sparsam mit dem verfügbaren Speicher umgeht
  906. (sowohl Chip- als auch Fast-Mem) und sich völlig in die neue
  907. Betriebssystem-Umgebung einfügt (z.B. Unterstützung des Clipboards,
  908. Application Window, ASL-Requester, etc.).Weiterere Vorteile von
  909. ImageMan sind die Undo-Funktion, die hervorragende Show-Funktion (von
  910. Gernot).
  911.  
  912. In Zukunft sind einige Erweiterungen von ImageMan geplant. Wie
  913. schnell diese realisiert werden, wird auch vom Echo auf diese Version
  914. des Programms abhängen. Wir sind für jegliche Anregungen und Kritik
  915. sehr dankbar. Ein Programm ist leider nie fehlerfrei (there´s always
  916. another bug!). Falls Ihnen Fehler auffallen, sind wir für eine
  917. Beschreibung des Fehlers dankbar und werden versuchen, diesen zu
  918. beheben.
  919.  
  920. ImageMan ist ein Public-Domain-Programm. Sie können (und sollen!) das
  921. Programm daher weiterkopieren. Das Programm, die Anleitung und das
  922. Copyright dürfen allerdings nicht verändert werden.
  923.  
  924.  
  925.        Viel Erfolg bei der Arbeit mit ImageMan wünschen Ihnen
  926.  
  927.                 Gernot Ritz & Gerald Ritz
  928.  
  929.                 Stelzerstraße 43
  930.         A - 4020 LINZ
  931.